Hier stelle ich einige von mir getestete Grundrezepte vor:

Abkochung

Die Abkochung dient dazu, aus verholztem Pflanzenmaterial Wirkstoffe herauszulösen. Man verwendet Wurzeln, Rinde und harte Blätter.

  • Pflanzenteile grob zerkleinern und mit kaltem Wasser aufsetzen
  • ca. 2 Esslöffel Pflanzenmaterial auf einen halben Liter Wasser aufkochen und ca. 15 min köcheln lassen
  • mittels Teesieb die festen Materialien von den flüssigen trennen (=Abseihen), danach abkühlen lassen

Creme

Die Verbindung von Öl und Wasser ergibt das bekannte Hautpflegeprodukt

Man braucht die gleiche Menge eines flüssigen Auszugs (Kräutertee, kalter Wasserauszug oder Hydrolat) und eines Kräuteröls sowie ein Siebtel der Gesamtmenge an Bienenwachs (und Wollwachs) zum Stabilisieren: z.B. 105 ml Tee, 105 ml Öl und 30g Wachs.

  • Öl auf max. 60° Grad erwärmen und das Wachs darin schmelzen
  • Wasserbasis unter fortlaufendem Rühren dazugeben und so lange rühren, bis die Creme erkaltet ist
  • kurz vorm Erkalten kann man noch Aromaöl hinzugeben.

Ölauszug, kalt

Wird verwendet für Massageöl, Second-Skin oder Cremes

Pflanzenteile zerkleinern und in ein verschließbares Glasgefäß geben, dann mit Öl übergießen (als Öl kann man Oliven-, Mandel-, Nuss- oder ein anderes Öl verwendet) Ich verwende frische Pflanzenteile im Verhältnis 1:10. Diese 3 Wochen an einem warmen, hellen, aber nicht sonnigem Platz ziehen lassen (Ausnahme Johanniskraut – das wird in die Sonne gestellt!) Regelmäßig schütteln. Nach 3 Wochen abseihen und fertig. Diese Herstellung wird als Mazerat bezeichnet.

Ölauszug, warm

Schnelle Alternative zu kalten Ölauszug

Pflanzenmaterial  mit Öl im Verhältnis 1 : 10 mischen. Bei maximal 40°Grad eine Stunde erhitzen. Abseihen – fertig.

Salbe

Fetthaltige Hautpflege
Kräuterölauszug mit Bienenwachs (und Harz) im Verhältnis 7 : 1 verwenden.
Kräuteröl bis maximal 60° erhitzen Bienenwachs und Harze darin schmelzen. In ein verschließbares Gefäß geben.  Unter Rühren erkalten lassen – fertig.

Second-Skin

Schnelle Alternative zur Bodylotion

Kräutertee, Kräuterespresso oder Hydrolat mit Kräuteröl im Verhältnis 1 : 1 in einer Flasche oder verschließbarem Gefäß mischen. Vor jeder Verwendung aufschütteln. Mit Hydrolat länger haltbar.

en.

Smoothie

blutreinigend

Für ein Kräutersmoothie verwende ich 1 Esslöffel Pflanzen, 1 Esslöffel Lein- oder Nussöl und 250 ml Wasser.
In einem Mixer 1 Minute bei höchster Stufe mixen. Fertig

Tinktur

Alkoholischer Auszug aus Pflanzen

Pflanzen zu Alkohol im Verhältnis 1 : 2 verwenden. Die Pflanzenteile kleinschneiden, eventuell anquetschen  und mit Alkohol übergießen. 3 Wochen an einen sonnigen, warmen Platz stellen. Immer wieder mal schütteln. Abseihen – fertig. Alkoholische Auszüge werden tropfenweise verwendet.

Wasserauszug, heiß

Teezubereitung

1 Esslöffel Pflanzenmaterial mit kochend heißem Wasser übergießen und ziehen lassen.

Kräuterespresso

Statt Kaffeepulver ein Esslöffel Pflanzenmaterial  in eine Esspressoerhitzer geben und wie Espresso zubereiten. Es entsteht ein intensiverer Wasserauszug, da noch mehr Wirkstoffe in Lösung gehen.

Wasserauszug, kalt

Hierfür werden Malve, Eibisch, Huflattich verwendet.

1 Esslöffel Pflanzenmaterial zerkleinern und mit 250 ml Wasser über Nacht stehen lassen. Abseihen – fertig. Die obengenannten Pflanzen enthalten Schleimstoffe, die durch Hitze zerstört würden.

Hydrolat

Als Hydrolat bezeichnet man ein Pflanzenwasser, das in einem Destillationsverfahren hergestellt wird. Dieses Pflanzenwasser beinhaltet 0,03 bis 0,5 % ätherische Öle der Pflanze. Der große Vorteil gegenüber ätherischen Ölen ist, dass Hydrolate die Häute oder Schleimhäute nicht reizen, wie es reine ätherische Öle tun würden. Gekaufte Pflanzenwasser werden in einer Destille hergestellt, aber es gibt auch ein „Urverfahren“:

Materialien:

  • Großer Topf
  • Siebeinsatz
  • Keramikschälchen
  • Schüssel mit rundem Boden, sie muss einen größeren Durchmesser haben als der Topf
  • 2 Handvoll Pflanzenmaterial
  • So viel Wasser, dass die Pflanzen nicht im Wasser liegen

Man nehme den großen Topf und gebe den Siebeinsatz hinein. Nun füllt man den Topf so mit Wasser auf, dass noch kein Wasser im Sieb zu sehen ist (je nach Topfgröße sind das 300 – 500 ml). Jetzt stellt man das leere Keramikschälchen auf den Siebeinsatz und füllt das Pflanzenmaterial um das Schälchen herum. Anschließend wird die runde Schüssel auf den Topf gestellt. Zur besseren Kondensation gibt man in die Schüssel kaltes Wasser. Dieser ganze Aufbau wird auf die Herdplatte gestellt und auf großer Flamme ca. 45 min gekocht. Eventuell nochmal Wasser in der Schüssel nachfüllen. Nach der Kochzeit den Aufbau abkühlen lassen. Dann vorsichtig das Keramikschälchen herausnehmen und die Flüssigkeit in ein verschließbares Glas füllen.

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